Familienunterstützung KINDERHILFE e.V.


Wenn ein Kind erkrankt, ist das ein schwerer Schicksalsschlag für die Familie. Die Situation der betroffenen Familien wird häufig durch eine enorme persönliche, zeitliche und finanzielle, zeitliche Belastung verschärft. Der Verein KINDERHILFE e.V. unterstützt Eltern und Angehörigen während dieser schweren Zeit und begleitet in jeder Lebenslage. Zusätzlich leistet der Verein einen Beitrag zur Verbesserung der Behandlungs- und Nachsorgebedingungen und unterstützt die Forschung. 

Die Depots in Berlin und Leipzig veranstalteten im Rahmen ihrer Herbstfeste eine Lebkuchenherz-Aktion zu Gunsten schwerkranker Kinder, an dem sich die Besucher rege beteiligten. Rund 1.850 Euro kamen dabei zusammen, die von Henry Schein verdoppelt und aufgerundet wurden, sodass am Ende ein Spendenscheck in Höhe von 4.000 Euro an den Verein KINDERHILFE – Hilfe für krebs- und schwerkranke Kinder übergeben werden konnte.

Herr Dr. Hasse, wie unterstützt Ihr Verein Familien, deren Kinder an Krebs erkrankt sind? 

KINDERHILFE e.V.

Wir unterstützen diese Familien mit Rat und Tat in jeder Lebenslage, in rechtlichen und organisatorischen Fragen und unterstützen sie, in Notfällen, auch finanziell.

Unser Ambulanter Hospizdienst (AKHD) geht mit ehrenamtlichen Familienbegleitern in die Familien. Diese Familienbegleiter kümmern sich um Geschwisterkinder und gehen mit ihnen klettern oder ins Kino, übernehmen mal den Einkauf für die Familie oder passen auf die Kinder auf, damit die Mutter zum Arzt gehen kann. Sie bringen den Familien echte Entlastung im täglichen Leben.

Familien können Urlaubsreisen in unsere Nachsorgeeinrichtung in Bad Malente buchen.

Wir organisieren verschiedene Treffen und Ausflüge für die betroffenen Familien und deren Kinder, oder Wellnesstage für die extrem belasteten Mütter und Väter.

Wir betreiben drei Elternwohnungen in der Nähe des Charité Campus Virchow-Klinikum. Erfüllen Herzenswünsche und organisieren jede Woche ein Familienfrühstück in der Tagesklinik und ein Elterntreffen auf der Kinderonkologie des Charité Campus Virchow-Klinikum und eine Elterntreffen auf der Kinderonkologie im HELIOS Klinikum Buch.


Der Verein Kinderhilfe ist aus einer Elterninitiative entsprungen. Erzählen Sie uns mehr darüber. 

Zu den Gründern unseres Vereins gehören Barbara und Jürgen Schulz. Als ihr Sohn Björn 1978 an Krebs erkrankte; erlebten sie die zermürbende Situation zwischen Kliniken und Zuhause. Eine psychosoziale Betreuung der Kinder und ihrer Familien gab es damals nicht. Eine Seelsorgerin der Kirche überzeugte das Paar nach dem Tod ihres Sohnes 1982, sich für Betroffene einzusetzen und gründeten 1983 den Verein Kinderhilfe – Hilfe für krebs- und tumorkranke Kinder e.V. Berlin zusammen mit anderen betroffenen Eltern. Insbesondere die Verbesserung der starken Defizite in der Versorgung krebskranker Kinder und ihrer Angehörigen stand im Mittelpunkt der Bemühungen. Der Schwesternschlüssel auf den onkologischen Stationen in Berliner Kliniken wurde auf Initiative des Vereins erhöht und mehrere Elternwohnungen wurden eingerichtet. Innerhalb kürzester Zeit konnte durch Spendengelder eine Tagesklinik im damaligen Virchow Klinikum in West-Berlin aufgebaut werden. 


Welche Rolle spielt ehrenamtliches Engagement in der heutigen Arbeit des Vereins und wer kann sich bei Ihnen engagieren? 

Ohne unsere ehrenamtlichen Helfer könnten wir nicht so erfolgreich arbeiten. Wir betreiben einen Second-Hand Laden in Lichtenberg, den KiKiLa, der durch neun ehrenamtliche Damen betrieben wird. 

Der Ambulante Kinderhospizdienst lebt durch die ehrenamtlichen Familienbegleiter. Ohne sie könnten wir diese wichtige Unterstützung der betroffenen Familien nicht aufrechterhalten. Aber auch als Standbetreuer oder Helfer bei der Ausrichtung von Festen, der Renovierung von Elternwohnungen etc., werden immer ehrenamtliche helfende Hände benötigt. 


Die Kinderhilfe e.V. wurde vor über 35 Jahren in Berlin gegründet. Was sind aktuell die größten Herausforderungen für Ihre Arbeit? 

Leider ist es immer schwieriger, ehrenamtliche Helfer zu mobilisieren, die auch längerfristig aktiv sein möchten. Das Ehrenamt sollte in der Gesellschaft mehr Anerkennung finden. Vor allem dort, wo sich der Staat immer mehr zurückzieht und gemeinnützige Vereine, wie wir, die Arbeit übernehmen, die ohne Ehrenamtliche nicht machbar wäre. 


Die Lebkuchenherz-Spendenaktion in den Berliner und Leipziger Depots brachte rund 4.000 Euro zusammen. Wofür setzen Sie das Geld ein? 

Das Geld wird für unsere Nachsorgeeinrichtung in Bad Malente in der Holsteinischen Schweiz genutzt. Dort können Familien, in denen ein Kind schwer erkrankt war, oder ist, sich für ein geringes Entgelt erholen und wieder Kraft schöpfen und als Familie zusammenfinden. Besonders finanziell stark belastete Familien zahlen nichts. 

Zweimal im Jahr finden Geschwisterreisen dorthin statt. Geschwisterkinder müssen immer zurückstecken, wenn der Bruder oder die Schwester schwer erkranken. Sie müssen einfach funktionieren und für ihre Ängste und Sorgen ist oft kein Platz mehr in der Familie. Auf diesen Reisen stehen sie im Mittelpunkt und ihr Selbstvertrauen wird gestärkt. 

An dieser Stelle danken wir nochmals allen Mitarbeitern, Geschäftsfreunden und Partnern der Henry Schein Dental Deutschland GmbH für die großzügige Spende und die Bereitschaft, unser Engagement zu unterstützen! 


Wir bedanken uns für das Interview!