Ein Lächeln für Afrika


Die meisten Menschen, die Kenia bereisen, möchten die atemberaubende Natur- und Tierwelt des Landes erleben. Dr. Peter Dierck, Zahnarzt aus Blomberg (Ostwestfalen-Lippe) bereist Kenia seit Jahren mit einem ganz anderen Anliegen: Er will die zahnmedizinische Versorgung der Kenianer verbessern. Zusammen mit Kollegen aus seinem Verein Dentists for Africa e.V. setzt sich Dierck dafür ein, das Leben benachteiligter Menschen in ländlichen Regionen Kenias durch langfristige und nachhaltige zahnmedizinische und soziale Projekte zu verbessern.

Henry Schein Dental Deutschland unterstützt die Arbeit der Dentists for Africa e.V. aktiv mit seinem Netzwerk sowie regelmäßig mit kostenlosen Reparaturen von Hand- und Winkelstücken und Spenden von Verbrauchsmaterialien. Torsten Rauch, Techniker bei Henry Schein und freiwilliger Helfer der ersten Stunde, unterstützt den Verein seit vielen Jahren mit viel Herzblut und fliegt regelmäßig nach Afrika. Er repariert kostenlos Behandlungseinheiten sowie andere Geräte in den kenianischen Zahnstationen und schult das Personal vor Ort, damit der Ansatz des Vereins „Hilfe zur Selbsthilfe“ nachhaltig vorangetrieben wird.

Herr Dr. Dierck, welches Ziel verfolgt der Verein Dentists for Africa?

Dentists for Africa. Dr. Dierck und PatientenDas wichtigste Ziel unseres Vereins ist heute das gleiche wie bei der Gründung von 15 Jahren: Wir möchten vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe leisten, damit Menschen in Kenia zahnmedizinisch besser versorgt werden. Der Verein wurde 1999 von Dr. Hans-Joachim Schinkel zusammen mit anderen Zahnärzten gegründet, damals noch unter dem Namen Zahnarzthilfe Kenya e.V. Erste Hilfsaktion des Vereins war ein Container mit gebrauchtem Dental-Equipment, der für den Aufbau einer Zahnstation in einem Hospital in Nyabondo nach Kenia geschickt wurde. Die Franziskaner-Nonnen, die damals für Nyabondo um Unterstützung gebeten hatten, sind noch heute unser Projektpartner. In den vergangenen 15 Jahren hat der Verein so die Einrichtung von insgesamt dreizehn Zahnstationen ermöglicht. Der Betrieb dieser Zahnstationen wird durch kenianische Oral Health Officers sichergestellt. Deutsche Zahnärzte unterstützen die Arbeit vor Ort durch Freiwilligeneinsätze.
Das Engagement des Vereins wurde im Laufe der Jahre nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich ausgedehnt. Ergänzend zu den zahnmedizinischen Projekten hat der Verein ein Patenschaftsprogramm ins Leben gerufen, das die Ausbildung von Waisenkindern ermöglicht. Dazu kommt ein Projekt für eine Gruppe von größtenteils HIV-positiven Witwen, die gemeinsam die Lebensumstände ihrer Familien verbessern.

Mit welchen Problemen haben die Menschen in Kenia in erster Linie zu kämpfen?

Das Leben vieler Menschen in Kenia ist von bewaffneten Auseinandersetzungen, Hunger und extremer Armut geprägt. Die wirtschaftliche und soziale Situation des Landes ist schwierig. Das betrifft auch das Gesundheitssystem. In großen Teilen Ostafrikas gibt es so gut wie keine zahnärztliche Versorgung. Mit Dentists for Africa e.V. leisten wir einen kleinen Beitrag, um die Versorgung der Menschen in einigen Regionen zu verbessern, in dem wir vor Ort Zahnarztpraxen ausstatten und die Qualifikation von Fachpersonal fördern.

Werden Sie mit Ihrer Arbeit auch Ihrem Anspruch gerecht, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten?

Ja, denn wir stellen sicher, dass jede Zahnstation über kompetentes eigenes Personal verfügt. Dafür unterstützen wir die Ausbildung kenianischer Zahnmedizinstudenten, Oral Health Officers, Zahntechniker und Medical Engineers. Was uns besonders freut und bestärkt: 124 Waisenkinder aus unserem Patenschaftsprogramm haben im vergangenen Jahr ihre Berufsausbildung abgeschlossen, und einige von ihnen sind direkt in unsere Projekte eingestiegen. Derzeit absolvieren sogar zwei der ehemaligen Waisenkinder ein zahnmedizinisches Hochschulstudium.

Wie wird das Angebot der zahnmedizinischen Versorgung vor Ort angenommen?

Die zahnmedizinische Aufklärung wird sehr gut angenommen. Das ist deutlich zu erkennen, denn die Mundgesundheit auch bei der jungen Bevölkerung hat sich in den Regionen, in denen wir oder unsere Kooperationspartner tätig waren, sehr gebessert.

Wie finanziert Ihr Verein die vielen Projekte und Hilfseinsätze?

Die Grundlage unserer Arbeit sind Geld- und Sachspenden von Privatpersonen. Einige Dentalunternehmen unterstützen uns mit Sachspenden. So haben im letzten Jahr die Firmen Henry Schein und KaVo gemeinsam die Spende eines digitalen Panoramaröntgengerätes ermöglicht - eine wichtige Ergänzung in unserer Station in Kisii. Nun können Schädel- und Kieferfrakturen besser diagnostiziert werden, um anschließend die richtigen Behandlungen angehen zu können.
Wir wünschen uns natürlich noch mehr Mitglieder und Zahnärzte, die sich in unserem Verein engagieren oder eine Patenschaft übernehmen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Falls Sie den Verein unterstützen möchten, erhalten Sie weitere Informationen unter www.dentists-for-africa.de oder info@dentists-for-africa.org.